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Medizinische Fakultät

Neues schweizweites Gendermedizin-Curriculum-Projekt

Sieben Schweizer Hochschulen und eine Krankenpflegeschule erhalten Fördergelder, um die geschlechts-spezifische Medizin in die medizinische Ausbildung der Schweiz zu integrieren.

Swissuniversities, die Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, hat den Universitäten Lausanne, Zürich, Genf, Fribourg, Bern und Basel, sowie der Tessiner Krankenpflegeschule Manno, Gelder in Höhe von 200'000 CHF zugesprochen, um die geschlechts-spezifische Medizin in die medizinische Ausbildung zu integrieren.  

Das Projekt, das durch die Gender-Unit der Universität Lausanne initiiert und durch das Schweizer Netzwerk ‘Gender Health’ erarbeitet wurde, erhielt die Zusprache im Rahmen der kompetitiven Ausschreibung ‘Chancengleichheit und Hochschulentwicklung 2021-2024’. Die Fördergelder dieser Ausschreibung werden nur höchst innovativen schweizweiten Kooperationsprojekten zugesprochen. Ziel dieser Projekte ist es, die Kompetenz der Schweizer Hochschulen im Bereich Diversität und Gleichberechtigung zu erweitern. Die maximale Fördersumme beträgt 200 000 CHF über einen Förderzeitraum von 4 Jahren.

Eine Reaktion auf den neuen Lernzielkatalog für Humanmedizin in der Schweiz

Die Integration von geschlechts-spezifischen Aspekten in die medizinischen Lehrpläne dient dazu, Ungleichheiten im Gesundheitswesen zu verringern. Der neue schweizerische Lernzielkatalog für Humanmedizin (PROFILES) beinhaltet diese Aspekte gleich auf mehreren Ebenen, hierunter im Rahmen allgemeiner Lernziele sowie bei Berufsausübung und klinischer Praxis. Ziel des Projektes ist es, diese neuen Lernzielvorgaben an allen schweizerischen Hochschulen und Krankenpflegeschulen umzusetzen.

Gemeinsame Strategie und innovative Onlineplattform

Mittels eines kollektiven Einsatzes wollen die beteiligten Projektpartner*innen ein gemeinsames Curriculum zur geschlechts-spezifischen Medizin entwickeln und dieses an den medizinischen Hochschulen der Schweiz in die Ausbildung integrieren. Zudem wollen die Projektpartner*innen sich dafür einsetzen, dass diese Thematik auch an den Krankenpflegeschulen mehr Berücksichtigung findet. Zu diesem Zweck wurde ein gemeinsamer Aktionsplan erstellt: 1) gemeinsames Erarbeiten einer Strategie, um die geschlechtsspezifische Thematik in die medizinische Ausbildung zu integrieren, sowie Erarbeiten von Standards und Lehrmaterialien 2) Schaffung einer Onlineplattform, die den Austausch von Lehrmaterialien und Referenzwerken zwischen den verschiedenen Ausbildungsstätten ermöglicht.

Aufbruchsstimmung an den Universitäten

Diese synergistische Vorgehensweise sowie die Zusammenarbeit verschiedenster Interessensvertreter der Schweizer Hochschulen soll das Erreichen der gesteckten Ziele sichern. Ambitioniertes Ziel der Projektpartner*innen ist es, nicht nur das Thema ‘Geschlecht’ nachhaltig in die Ausbildung zu integrieren, sondern ein Klima des Wandels an den Schweizer Hochschulen zu schaffen.

Verbessern der medizinischen Versorgung und Abbau von Ungleichheiten

Das Projekt soll zudem dazu beitragen, Geschlechterstereotype, Vorurteile und Diskriminierung abzubauen, um für mehr soziale Gerechtigkeit im Gesundheitswesen zu sorgen. In der Tat ist das Thema ‘Geschlecht’ integrativer Teil von Diversität im weiteren Sinne. Innovativer Ansatz des Projektes ist daher auch die Berücksichtigung sozialer Determinanten von Gesundheit und der Abbau sozialer Ungleichheiten im Gesundheitswesen. Letzteres soll dazu beitragen, die Qualität der Gesundheitsversorgung für alle Patientinnen und Patienten in der Schweiz zu verbessern. Das Projekt umfasst derzeit die Mehrheit der Schweizer Universitäten. Mittel- und langfristig ist jedoch das Einbeziehen weiterer Projektpartner und -partnerinnen aus Medizin und Pflege vorgesehen, wie dies bereits durch die Aufnahme der Universität Luzern geschehen ist.

 

Kontakt

• Prof. Carole Clair, Co-Leiterin der Abteilung Ausbildung, Forschung und Innovation, Unisanté, Tel. 079 556 81 46, E-Mail

• Prof. Catherine Gebhard, Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsspital Zürich, Tel. 044 255 29 28, E-Mail

 

Komplete Medienmitteilung (PDF, 272 KB)